Schwerer als gedacht

Die ersten zehn Tage waren sehr ungewohnt und voll gemischter Gefühle. Ich hatte nicht mal im Ansatz eine Idee, wie man das als Blogeintrag beschreiben soll. Der ganze Stress der letzten Wochen war vorbei und auf einmal war alles ruhig und leer.
Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist. Es ist eben nicht wie Klassenfahrt oder Trainingslager, du weißt ganz genau, dass es jetzt ein Jahr dauert, bis er wieder zu Hause ist.  Du siehst die Jacke am Haken und dir kommen die Tränen.
Ständig schaut man gespannt aufs Handy, ob es irgendwelche Nachrichten gibt.
Aber der Sohnemann macht sich sehr rar. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen??  Aber nach 17 Jahren kennt man sein Kind und ich weiß, er wird sich melden, wenn es nicht gut laufen würde. 




Nach den ersten FaceTime Gesprächen und Fotos war klar- es geht ihm richtig gut. Die Gastfamilie hat ihn super aufgenommen, die ersten sozialen Kontakte sind geknüpft und das neue Leben ist spannend und schön. Das macht uns als Eltern natürlich glücklich und stolz und wir beginnen unsere „neue Freiheit“ zu nutzen.
Ich renne nicht mehr als erstes jeden Morgen ans Handy. Ich lasse ihm seine Zeit, freue mich über Nachrichten und bin deutlich entspannter.


Kommentare

  1. Oh wie kommt mir das bekannt vor...

    Morgens nach dem Aufstehen die üblichen Seiten scannen ob es neue Nachrichten von dem Kind gibt, zu gerne eine Nachricht absetzen und es dann doch nicht tun, man will ja nicht seinem Kind zusätzlichen Stress bereiten, aber es fehlt etwas.
    Der Zustand der Leere veränderte sich über das Jahr immer wieder wie Ebbe und Flut, nur nicht so regelmäßig.
    So ein Austauschjahr ist eine Erfahrung für die ganze Familie. Höhen und Tiefen machen alles durch. Eltern sowie die Kinder. Am Anfang habe ich das nicht wahrhaben wollen, ist aber so.

    Im nachhinein möchte wir aber die Erfahrungen nicht missen.
    Für Dich und deine Familie ist jetzt durchhalten angesagt und die Erfahrungen aufzusaugen.

    Alles Gute
    M.

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    1. Vielen Dank für Deine Antwort. Es tut immer gut von gleichen Erfahrungen zu hören.
      Ich hoffe jetzt nach 3 Wochen, dass sich mal so langsam eine kleine Normalität einstellt, aber jeder Tag ist anders. heute war ein Facetime Tag (Sonntag passt das) und da geht es mir gut :)
      Ines

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